Krimis und Thriller
Schon wieder ein Jahr vorbei? Tatsächlich. Zwölf Monate sind vergangen – vollgepackt mit spannenden Projekten im Beruflichen und einer noch spannenderen Veränderung im Privaten. Zeit, auf ein paar Highlights zurückzublicken.
Auch dieses Jahr ging es wieder rund in einem der Kernbereiche meiner Lektoratsarbeit. Entwicklungslektorate mehrerer Krimi- und Thrillerreihen standen auf dem Programm, unter anderem mit Alexander Hartung, Anna Johannsen und Dirk Trost. Auch 2023 werden in den Erfolgsreihen dieser drei Autor:innen neue Titel erscheinen, darunter der zehnte Band der Inselkommissarin.
Zusammenarbeit mit TikTokerin dodipi
Seit dem Frühjahr durfte ich Doreen (@dodipi) dabei begleiten, ihr erstes Buch zu schreiben. Wir haben den Plot durchgesprochen, an den Charakteren gefeilt und regelmäßige Feedbackgespräche zu neu geschriebenen Kapiteln geführt. Die Zusammenarbeit hat großen Spaß gemacht – und dabei ist eine Geschichte entstanden, in der jede Menge Herzblut steckt. Es war beeindruckend, zu erleben, mit welcher Disziplin und Entschlossenheit Doreen geschrieben und überarbeitet – und sich dabei als Autorin weiterentwickelt hat. Das Buch, eine Liebesgeschichte für Jugendliche und junge Erwachsene, wird Ende Mai 2023 erscheinen.
Kinder- und Jugendbuchübersetzungen
Übersetzungsprojekte sind für mich Wohlfühlprojekte. Das gilt auch für die Bücher, die ich diesen Sommer und Herbst übersetzt habe. In der ersten Jahreshälfte durfte ich mich allerdings erst mal über drei Übersetzungen freuen, die frisch erschienen sind: den Abschluss der Bloom-Trilogie, Voll verzählt und Rileys verrücktes Leben – vom Pech verfolgt.
Nach der Buchübersetzung ist vor der Buchübersetzung, es ging also munter weiter. Neben Übersetzungslektoraten, zum Beispiel von mehreren Minecraft-Romanen, stand dieses Jahr im Zeichen der Arbeit an drei Übersetzungen von Kinder- und Jugendbüchern aus dem Englischen. Das Highlight waren dabei die Quest Kids. Das sieht auch mein Mitarbeiter Marcel Wielgos so, deshalb überlasse ich es ihm, davon zu berichten. Doch davor kommt noch etwas Persönliches.
Selbstständig als Familienvater
Dieses Jahr war in persönlicher Hinsicht etwas ganz Besonderes, es war nämlich mein erstes Jahr als Vater. Selbstständigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen, davor hatte ich großen Respekt. Einerseits kann ich mir die Arbeit in der Regel frei einteilen, was viele Vorteile mit sich bringt, andererseits muss ich selbst dafür sorgen, dass auch genug Freiraum für die Arbeit bleibt. Das ist ein Lernprozess, der ständig weiterläuft.
Abgesehen von zwei Monaten Elternzeit habe ich wie gewohnt gearbeitet, aber es lief manchmal anders ab als in den Jahren zuvor. So war zum Beispiel öfter ein kleiner Mensch mit im Büro und hat – bestenfalls schlafenderweise im Tragetuch – an dem ein oder anderen Lektorat mitgewirkt.
Dabei wurde es abwechslungsreich: Elke Bergsmas neue historische Familiensaga, das Buch des Extremkajakfahrers Olaf Obsommer, Einblicke in die Welt des Filmtourismus (von Andrea David, bei Instagram bekannt als @filmtourismus) und ein Überblick über die schönsten europäischen Nachtzugstrecken. Dazu Kinderbücher und vieles mehr. 2022 wurde es wahrlich nicht langweilig.
Persönliches Jahreshighlight – von Marcel Wielgos, Lektoratsassistent
Mein persönliches Highlight dieses Jahr war die Übersetzung von Quest Kids. Kanut hat den Text Stück für Stück übersetzt und ich habe die übersetzten Passagen dann noch einmal mit Blick auf das Original angeschaut, bei der Recherche geholfen und zusammen mit ihm an besonders kniffligen Passagen getüftelt.
Mark Leiknes erzählt von Ned und seinen Freunden Gil, Terra, Brocken und Ash, die sich als professionelle Abenteurer verstehen. Das einzige Problem: Sie haben noch nie eine Quest erfolgreich abgeschlossen. Das könnte sich ändern, als sich ein Drache davon abhalten lässt, ein Dorf niederzubrennen, wenn die Freunde ihm eine goldene Trainingsjacke besorgen. Auf der Suche nach einem Biest mit goldenem Vlie…, ähm, Pelz, durchqueren sie eine halbleere Elfenbibliothek, treffen den Tod höchstpersönlich und lernen, wie sich Konflikte auch anders lösen lassen.
Die Geschichte nimmt bekannte Fantasy-Stereotypen auf die Schippe und überzeugt mit einem so direkten wie herzlichen Humor. Eben dieser aber sorgte auch für die hartnäckigsten Stellen im Übersetzungsprozess. Einige Wortspiele, die im Englischen ausgezeichnet funktionieren, lassen sich kaum ins Deutsche übertragen oder benötigten eine gute Alternative. Genauso viel Spaß und Grübelei bot die Übersetzung einiger Soundwords. Klingt der Schlag einer wilden Bestie eher nach Krach oder nach Bumm? Und wie würde sie auf Deutsch brüllen?
Ich bin mit Büchern wie Gregs Tagebuch aufgewachsen und es war mir eine große Freude, an diesem Comic-Roman mitzuarbeiten. Kein Dialog bleibt ohne Illustration, Bild und Text verflechten sich zu einer gut verständlichen Mischform. Ich fiebere der Veröffentlichung im Baumhaus Verlag am 31.03.2023 schon entgegen und freue mich sehr, Teil dieses Projekts gewesen zu sein!
Danke
Ein großes Dankeschön an alle, mit denen wir im Laufe des Jahres zusammenarbeiten durften!