Die Kinder- und Jugendbuchmesse in Bologna fand dieses Jahr vom 03. bis zum 06. April statt. Das Wochenende davor verbrachte ich größtenteils in der Altstadt – und mit viel gutem italienischen Essen. Am Sonntagabend, also am Vorabend der Messe, lud die Arbeitsgemeinschaft der Jugendbuchverlage (avj) zum Empfang im Goetheinstitut von Bologna ein. Dort trafen sich all diejenigen, die bereits am Vorabend der Messe in der Stadt waren. Entgegen des Wetterberichts spielte das Wetter mit, sodass der malerische Garten genutzt werden konnte.
Die Busfahrt zur Messe am nächsten Morgen gestaltete sich aufregender als gedacht. Der Fahrkartenautomat spuckte sämtliche Münzen wieder aus. Als ich mich schon damit abgefunden hatte, gratis fahren zu „müssen“ – die Busfahrerin wirkte nicht ansprechbar – stiegen plötzlich Fahrkartenkontrolleure ein. In einer Mischung aus meinen paar Brocken Italienisch und den ebenso dürftigen Englischkenntnissen des Kontrolleurs einigten wir uns schließlich darauf, dass mich keine Schuld traf, da der Automat nicht funktionierte. Nachdem der Kontrolleur sich noch davon überzeugt, hatte, dass ich auch tatsächlich Münzgeld dabeihatte, war die Sache erledigt. Selbst die Fahrkarten kassieren konnte er nicht – zumindest lehnte er meinen Versuch ab, ihm das Geld in die Hand zu drücken.
Schon während der Busfahrt strahlte die Sonne in bester Sommerlaune. Glücklicherweise kann man fast überall auf der Messe in wenigen Schritten die Hallen verlassen und sich für einen Moment in die Sonne setzen.
Es war spannend zu sehen, welche Kinderbücher die internationalen Verlage neu im Programm haben. Außerdem gibt es in Bologna stets eine große Vielfalt an Illustrationen aus aller Welt. An den ausgestellten Illustrationen im Eingangsbereich der Messe konnte ich mich kaum sattsehen.
In Halle 30 befinden sich unter anderem die Stände der deutschen Verlage. Im Vergleich zu den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ist es in Bologna erfrischend leer auf den Gängen. Die Fiera del libro per ragazzi, wie sie auf Italienisch heißt, ist eine reine Fachbesuchermesse – und die Dimensionen sind insgesamt einfach überschaubarer. Im Vordergrund steht der Verkauf von Buchlizenzen. Allerdings nicht nur: Die deutsche Halle ist geprägt von den langen Schlangen der Illustratoren, die sich bei den Verlagen bewerben – unschwer zu erkennen an den Mappen unterm Arm.
Ehrengast war 2017 übrigens Katalonien – wobei einem das auf der Messe beinahe entgehen konnte, wenn man nicht gerade am entsprechenden Stand vorbeikam.
Danke an alle, die ich in Bologna getroffen habe, es war mir eine große Freude.